Es wart einmal ein junges Mächen, dass den falschen Umgang hatte und Eltern denen die Zeit und die Lust fehlte.
Doch das Mädchen war sehr bekannt, so bekannt, dass über sie ein Reim für Kinder geschrieben wurde.
Seht selbst:
Ach, was muß man oft von bösen
Menschen hören oder lesen!
Wie von, Kinder hört gut hin,
dieser schändlich, sittenlosen Übeltäterin
Bereits als Kind
gar nicht im Zaum
War Eve ein Lump
man glaubt es kaum
Anstatt durch weise Lehren
Sich zum Guten zu bekehren,
Oftmals noch darüber lachte
Und sich heimlich lustig machte.
Ja, zur Übeltätigkeit,
Ja, dazu ist man bereit!
Menschen necken, Kinder quälen,
Äpfel, Birnen, Zwetschgen stehlen,
Das ist freilich angenehmer
Und dazu auch viel bequemer,
Als in Kirche oder Schule
Festzusitzen auf dem Stuhle.
So nahm das Schicksal seinen Lauf
aus schlechtem Zögling wurd darauf
ein mündig Weib das unerträglich,
Ärger machte und zwar täglich.
Oh die Liste war gar lang,
welch von Eve oft wurd begang.
Sie hurte, stahl und legte Feuer
das Mädchen wurd zum Ungeheuer.
Doch zum Urteil, richterlich
reichte es seltsamerweise nicht.
Falschgeld giessen, Leut' bestechen,
Ach, das sind nur kleine Schwächen!
Huren, stehlen, Feuer legen?
Strafe kriegen? Ha! Von wegen!
Zu klein das Feuer zu gering der Schaden,
Eve und Richter wanden sich wie Maden.
Oder wars die Hurerei,
die den Richter teilt entzweit?
Aus Missetaten wurden Verbrechen
das ganze Dorf wollt sich gern rächen.
So planten sie gemeinsam alle
ne' hinterhältig üble Falle.
Bauz! Da geht die Türe auf,
so nimmt das Schicksal seinen Lauf:
In dem fremden Ehebett
liegen Eve und Richter, gar nicht nett.
Abgeführt hat man gar beide,
Hach! Das war eine Augenweide!
Was mit dem Richter dann geschah,
weiss man nicht, da keiner ihn mehr sah.
Doch Eve hielt die gerechte Strafe,
ins Arbeitslager wie ein Sklave.
Und die Schar die es vollbracht,
Hei, die jubelt frönt und lacht!
Als man dies im Dorf erfuhr,
War von Trauer keine Spur.
Des Richters Frau noch immer bleich,
sprach: »Sieh da, ich dachte es doch gleich!«
»Jajaja!« rief Meister Thiel,
»Bosheit ist kein Lebensziel!«
Drauf sprach der Lehrer Rempel :
»Dies ist wieder ein Exempel!«
»Recht so!«, meint' der Schmied zu Recht,
»Warum ist der Mensch so schlecht?«
Kurz, im ganzen Ort herum
Ging ein freudiges Gebrumm:
»Gott sei Dank! Nun ist's vorbei
Mit der Übeltäterei!«
Wer errät, welche bekannte Geschichte ich als Vorlage hergenommen hat, gewinnt eine Waschmaschine.